Zur Zeitgeschichte ab 1400
(noch in Arbeit)
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Konstanzer Konzil (1414)
Der Bodensee stand während des Konstanzer Konzils 1414-1418 im Zentrum des Weltgeschehens.
Christoph Kolumbus (1492) «entdeckt» Amerika
Christoph Kolumbus wollte einen Seeweg nach Asien finden und erreichte stattdessen 1492 Amerika.
Schwabenkrieg (1499)
1499 führte der Schwabenkrieg zu Zerstörungen, einer politischen Teilung und Entfremdung zwischen Eidgenossen und Reich.
Reformation (1517) und Gegenreformation
Mit „Reformation“ (lat.: Erneuerung, Wiederherstellung) wird heute eine Erneuerungsbewegung im frühen 16. Jahrhundert bezeichnet, die in Deutschland überwiegend von Martin Luther, in der Schweiz von Johannes Calvin und Huldrych Zwingli, angestossen wurde. Der Beginn der Reformation wird allgemein auf den 31. Oktober 1517 datiert, dem Tag, an dem der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses an die Kirchentür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll (ein Narrativ, das in dieser Form wahrscheinlich nicht stattgefunden hat). Ursachen und Vorläufer der Reformation reichen aber wesentlich weiter zurück. Die zunehmende Verweltlichung und der oft wenig vorbildhafte Lebenswandel hoher und niedriger Geistlicher sowie die Käuflichkeit kirchlicher Ämter verschärften den Unmut in der Bevölkerung. Der Ablasshandel, mit dessen Einnahmen der Petersdom in Rom erneuert werden sollte, gab schließlich den Anstoß zur Reformation.
Die Reformation, ursprünglich von Luther als innere Veränderung der Kirche gedacht, um zahlreiche Missstände abzubauen, führte zu einer von Luther nicht beabsichtigten Spaltung der Kirche, aber auch einer Spaltung der deutschen Gebiete in katholische und protestantische. Die Reformation revolutionierte nicht nur Kirche und Theologie, sie setzte auch eine umfangreiche gesellschaftspolitische Entwicklung in Gang: Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache sowie Recht und Politik – kaum ein Lebensbereich blieb von der Reformation unberührt.
Im Jahr 1524 hielt die reformierte Lehre in Münsterlingen Einzug und die alte Klosterkirche wurde ab 1533 von beiden Konfessionen genutzt. Im Kirchenschiff wurden reformierte Gottesdienste gefeiert, der Chorraum blieb katholisch. 1617 wurde die erste reformierte Kirche des Thurgau in Scherzingen erbaut.
Konzil von Trient (1545 - 1563) und Gegenreformation
Das Konzil von Trient, genannt auch Tridentinum und Tridentinisches Konzil, das von der römisch-katholischen Kirche als 19. ökumenisches Konzil gerechnet wird, fand zwischen 1545 und 1563 in drei Tagungsperioden (25 Sitzungen) statt. Hauptanlass war die Notwendigkeit, auf die Forderungen und Lehren der Reformation zu reagieren.
Zwischeneiszeit ab (1570 bis ca 1700)
Während des Mittelalters war das Klima warm. Selbst in Norwegen war der Getreideanbau möglich, und die Bevölkerung wuchs. Doch dann, Mitte des 13. Jahrhunderts(ab ca. 1250), der Umschwung: Das Klima kühlte dramatisch ab – und für mehr als ein halbes Jahrtausend blieb es kalt. In London gab es Frostjahrmärkte auf der zugefrorenen Themse, die Gletscher stießen weit in die Täler vor, und Hungersnöte und Seuchen töteten Millionen Menschen.
Die extremen 130 Jahre zwischen 1570 und 1700 hat die historische Klimatologie „Kleine Eiszeit“ getauft.
Anfang 1684 erlebte Europa den härtesten Winter seit Menschengedenken. Überall auf dem Kontinent wuchsen die Gletscher – und der Permafrost auf Grönland kehrte zurück. Das veränderte Wetter hatte überdies katastrophale Ernteausfälle zur Folge. Inzwischen weiß man, dass im Echo der Unwetter, Missernten, Hungerkrisen und Epidemien wiederum Massenhysterien entfacht wurden, die ihrerseits die Hexenprozesse ventilierten – beides steht eindeutig miteinander in Verbindung, was schon die damaligen Zeitgenossen “ahnten”.
Fernhandel (1600)
Merkantilismus Kapitalismus Bildungsoffensive
Erschliessung neuer Geldquellen wg. Missernten.
Notwendig geworden war der Fernhandel durch die katastrophalen Ernten der 1590er.
Dreissigjähriger Krieg (1618)
Im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges hatte sich in Europa und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ein vielfältiges Spannungsfeld aus politischen, dynastischen, konfessionellen und innenpolitischen Gegensätzen aufgebaut.
Der Dreissigjährige Krieg (1618 bis 1648 ) war ein Konflikt um die Vormachtstellung im Heiligen Römischen Reich und in Europa, der als Religionskrieg begann und als Territorialkrieg endete. In diesem Krieg entluden sich auf europäischer Ebene der habsburgisch-französische Gegensatz und auf Reichsebene der Gegensatz zwischen dem Kaiser und der Katholischen Liga einerseits und der Protestantischen Union andererseits. Im Dreissigjährigen Krieg wurde die schwäbische Seite des Sees wiederholt von Kriegsereignissen heimgesucht.
Barock im Bodenseeraum(ca.1650)
Die rege Bau- und Wiederaufbautätigkeit in der Barockzeit (z.B. Klosteranlage St. Gallen mit Stiftsbibliothek, Kirche Kreuzlingen(1654), Weingarten, Birnau, die Schlösser Meersburg und Tettnang) trug wesentlich zur Gestaltung der heutigen Kulturlandschaft bei.
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